Hab' ein altes Heft gefunden Mit krakпliger Kinderschrift. Abgewetzt, vergilbt, geschunden - Und ein bцser, roter Stift Metzelt in den Hцhenflьgen Meiner armen Niederschrift Mit sadistischem Vergnьgen Und verspritzt sein Schlangengift. Und ich spьre, jeder rote Strich am Rand trifft wie ein, Pfell Die Zensur ist keine Note, Die Zensur ist wie ein Beil, Ich spьr's, als obпs heut wдre Und ich blick' zurьck im Zorn, Strдflinge auf einer Galeere Und der Einpeitscher steht vorn: . »Nach L N R, das merke ja, Stehn nie T Z und nie C K! Bildest die Mehrzahl du vom Wort, Dann hцrst die Endung du sofort! Nimm die Regel mit ins Bett: Nach Doppellaut kommt nie T Z! Und merke: Trenne nie S T, Denn es tut den beiden weh!« Ich war kein schlechter Erzдhler, Aber es war wie verhext: Wo ich schrieb, da waren Fehler Und wo nicht, hab' ich gekleckst. Nachhilfe und guter Wille Blieben fruchtlos, ist doch klar, Weil ich meist wegen Sybille
https://primoaccordo.net/reinhard-mey/der-unendliche-tango-der-deutschen-rechtschreibung.htm