Die Stunde vor acht: So lang wie die Nacht. Dann auf zu den uralten Taten. Und einer im Saal Wird dich jedesmal Verachten, verleugnen verraten. Die Lichter gehn an, Ein einsamer Mann Jongliert mit tausend Blicken. Sie werden's nie lernen: Dein Griff nach den Sternen Ist ein Griff nach Trapezen und Stricken. Akrobat, du machst ihnen Spass, Den Clowns, mit dem graesslichen Lachen. Akrobat, gefundener Frass, Sie gaffen mit offenem Rachen. Akrobat, du Topsensation, Die Angst kommt in gierigen Wellen. Akrobat, sie sehen dich schon Im Sand der Arena zerschellen. Der Abend verlischt, Der Beifall verwischt Die Verbeugung, den Schweiss und die Traenen. Die Loewen vergessen Den Kaefig beim Fressen Und schuetteln den Mond aus den Maehnen. Die Show geht viel weiter Als der Kunde begreift, Dein Kopf ist ein fluesterndes Zimmer. Ein mueder Vampir, Der sich Schminke abschleift, Und die Sonne macht alles noch schlimmer. Akrobat, du hast sie gesehn, Die Gaukler und Seelenverkaeufer. Akrobat, du kannst sie verstehn, Die heimlichen Suender und Saeufer. Akrobat, hoch oben im Zelt, Hast immer dein Bestes gegeben. Akrobat, was kostet die Welt? Du zahlst mit dem letzten Schluck Leben. Sie brauchen dich sehr, Der Mensch wird am liebsten belogen. Du brauchst sie nicht mehr. Du hast dich beim Salto verflogen Text: Heinz Rudolf Kunze Musik: Heiner Luerig / Heinz Rudolf Kunze